Kajetan Skurski

Für meinen Beitrag zum 100-Jährigen Bestehen der Winfriedschule bin ich auf den Dachboden geklettert, habe meine alten Festplatten gesucht und gefunden. Ab der 7. Klasse hatte ich eine eigene Digitalkamera mit der ich erstaunlich viel Schulalltag, Ausflüge und später Theaterproben dokumentiert habe.

Die meisten Momentaufnahmen haben mir große Freude bereitet und dafür bin ich dankbar. Die ganze Wahrheit ist allerdings, dass auch meine alten Schülerängste und Sorgen hochgekommen sind: Bis zur 10. Klasse war ich meistens vom Leistungsdruck eingeschüchtert und ich war mit Sicherheit nicht alleine. Das Selbstbild vom Fuldaer „Flaggschiff“ konnte erst ab der Oberstufe aufgeweicht werden und mittlerweile kann ich darüber schmunzeln. Denn auf alles, was ich nach dem Abitur gemacht habe, fühlte ich mich bestens vorbereitet und das will was heißen: bei meinem Studium der Angewandten Theaterwissenschaft sowie im Theaterbetrieb habe ich schnell gemerkt, dass zehn Jahre Winfriedschule nicht spurlos an mir vorbeigegangen sind. 😉

In mein Gedächtnis haben sich auch Erinnerungen eingebrannt, die ich nicht fotografisch festhalten konnte, die aber immer noch sehr präsent sind, wenn ich an meine Schulzeit denke:

  • der Einschulungsgottesdienst im Dom
  • der Sportunterricht im Schlossgarten (Dauerlauf)
  • die Schulbeginnumstellung auf 7:50 Uhr
  • der Hausmeisterkiosk (bevor es die Mensa gab)
  • Musical AG & Big Band
  • das Herbarium
  • die kollektive Angst vor unangekündigten Vokabeltests
  • Klassenfahrten und Exkursionen nach Lauterbach, Kirchheim, Berlin, Heidelberg, Nürnberg, Weimar (Buchenwald), Kassel, Köln, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Eichenzell, Paris (Abschlussfahrt) und in den Odenwald
  • das alte Foto von Herrn Dr. Summa im Keller
  • ein unbenutzbarer Aufzug
  • der Kaffeeautomat (50 Cent für Kaffee)
  • das „Raucherlehrerzimmer“
  • die Projektwoche in der Schulküche
  • die Temperatur-Anzeigetafel bei unserem Klassenraum (5. Klasse)
  • der Schulgong („Morning has broken“)
  • die auffahrbare Trennwand in der Sporthalle
  • die Wandgemälde im Keller (altes Ägypten)
  • meine blauen Briefe (5.-10. Klasse)
  • das tägliche Stühlehochstellen
  • das Gebot während der Pause nach Draußen zu gehen
  • der Jubel bei Hitzefrei-Durchsagen
  • bis in die Oberstufe Referate auf Overheadprojektoren
  • die engen Hörsäle in den Naturwissenschaften
  • Parkplatzsuche am Frauenberg
  • ein überdimensionales Schachbrett, das nie bespielt wurde
  • der Billardtisch im Oberstufenraum
  • Bundesjugendspiele im Stadion
  • das ominöse Rondell bei unserem Klassenraum (6. Klasse)
  • unser Klassenzimmer im Teich (8. Klasse)
  • Fenster, die nur horizontal zu öffnen waren
  • der Kartenraum
  • Musikerportraits im Musikgang
  • Wochenendproben in der Aula (Darstellendes Spiel)
  • Fahrschulunterricht in der Freistunde
  • Abitursteintafeln im Eingang

Kajetan Skurski, Abiturjahrgang 2011