„Jugend debattiert“ – ein Wettbewerb auch im Online-Format
Seit nunmehr 20 Jahren ist der Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ als feste Größe an der Winfriedschule etabliert und entwickelt sich beständig weiter. Im gerade hinter uns liegenden Wettbewerbsjahr gab es erstmals die Chance für Schülerinnen und Schüler, die sich für eine weiterführende Wettbewerbsstufe qualifiziert hatten, sowohl die Rhetorikschulung als auch die Qualifikation für das Landesfinale online erleben zu dürfen. Aus dem Regionalfinale, das aufgrund des geringeren Umfangs noch als Präsenzveranstaltung ohne Publikum stattfand, ging Finn Weber (10L) als einer der Sieger hervor, womit er sich für die Rhetorikschulung, eine 3-tägige Fortbildung, die von professionellen Rhetorik-Trainer durchgeführt wird, qualifiziert hatte. Neu war, dass diese Fortbildung als Online-Veranstaltung durchgeführt wurde. Finn erlebte dies vorrangig als Vorteil, lernten die Jugendlichen so nicht nur im Sinne des Kommunikationstrainings dazu, sondern erfuhren darüber hinaus grundlegende, wertvolle Tipps für die Internet-Präsentation und das Auftreten am Bildschirm. Fragen der Körperhaltung, Mimik und Gestik, technische Details wie Beleuchtung und Kamera-Ausrichtung sowie bildschirmgerechte Artikulation, alles wurde unter die Lupe genommen und verfeinert. Doch trotz aller Vorteile vermissten die Jugendlichen den persönlichen Kontakt vor Ort, das besondere Gemeinschaftserleben in der Gruppe während des 3-tägigen Lehrgangs, wodurch diese besondere Fortbildung normalerweise geprägt ist.
Auch die Debatten zur Landesqualifikation haben in diesem Jahr online stattgefunden. Die Winfriedschule war vertreten durch Finn Weber, der sich in der Altersgruppe der Sekundarstufe I qualifiziert und sich intensiv auf die Fragen „Soll die Wochenarbeitszeit von Schülerinnen und Schülern begrenzt werden?“ und „Soll Alkohol für Jugendliche unter 18 Jahren verboten werden?“ vorbereitet hatte. Qualifikanten sowie Jury haben sich im digitalen Raum getroffen und die Jugendlichen konnten in ihren Wettbewerbsdebatten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. – Die Technik funktionierte gut und Qualifikanten sowie Jury kamen am Ende zu dem einhelligen Ergebnis: Das Online-Format ist eine gute Möglichkeit, den Wettbewerb am Leben zu halten und fachgerecht durchzuführen – auch in Pandemiezeiten. Das persönliche Zusammentreffen an einem bestimmten Wettbewerbsort ist allerdings nicht adäquat zu ersetzen. „Jugend debattiert“ – der Schulwettbewerb, der einen aktiven Beitrag zur Ausgestaltung einer gelungenen Debattenkultur leistet – sollte in nach-Pandemie-Zeiten in jedem Falle wieder zu seiner ursprünglichen Form des persönlichen Miteinanders zurückfinden. Und so lautete auch Finns Fazit: „Es war ja irgendwie schon cool, den Wettbewerb und die Schulung online zu machen. Es waren echt eine Menge toller Typen beim Wettbewerb dabei – die hätte ich gern mal persönlich kennengelernt. Das fehlte wirklich!“
Egal, wie es kommen wird, fest steht schon jetzt:
„Jugend debattiert“, eine der Säulen des Kommunikationstrainings an der Winfriedschule, wird Bestand haben, denn wer überzeugend argumentieren kann, kann mit anderen gemeinsam etwas bewegen.
(Text und Foto: Friederike Appel, Schulkoordinatorin für den Wettbewerb „Jugend debattiert“)